Klaviernoten – das gute alte Papier oder doch lieber digital?

Wer kennt sie nicht, die zigfach bis fast zur Unkenntlichkeit kopierten Klaviernoten, die in Musikschulen seit beinahe Generationen an Schüler immer wieder weiter gereicht werden. Hier und da übermalt, mit mehr oder weniger interessanten und wichtigen Kommentaren handschriftlich erweitert bis hin zu Korrekturversuchen, weil die eigene Version an dieser oder jener Stelle wohl doch besser klingen würde.

Oder die schlichten Heftchen der Edition Peters, die seit Jahren in Familienbesitz sind, aber in den stürmischen Klavierstunden von der jeweiligen Jugend arg zugerichtet wurden. Meist sind es einzelne Blätter, die entweder nur noch durch meterweise Klebeband zusammen gehalten oder fein säuberlich mit Büroklammern verbunden werden, jedoch beim ersten Anfassen in unsortierbares Knüllpapier zerfallen.

Auf der anderen Seite gibt es diese Schmuckstücke, die in feinstem Leder gebunden einfach zu schön sind, um sie wirklich zu benutzen. Oder aber die gehegte und gepflegte Erstausgabe einer Klavierlehre, die als Rarität ihr Dasein hinter verschlossenen Schranktüren fristet.

 

Hier hält natürlich die schöne, neue Digitale Welt für jeden Interessierten das richtige Angebot bereit. Je nach persönlichem Geschick können es Noten zu eine ganze Rhapsodie oder auch nur bohemian rhapsody klaviernoten sein. Aber selbstverständlich sind auch hier genau diese zwei Seiten vorhanden: Es finden sich die schlecht eingescannten Auszüge aus berühmten und hochwertigen Klavierschulen, auf denen schon beim Betrachten am Monitor kaum was zu erkennen ist, geschweige denn auf einem Ausdruck. Oder welche, die man könnte meinen im Paint „abgemalt“ wurden. Mancherorts finden sich gar eigene Versuche, Meisterwerke in drittklassigen Notenprogrammen nach persönlichem Gehör zu Papier bzw. PDF zu bringen.

Andererseits können natürlich auch wunderbare, hochwertige Klavierschulen in digitaler Form aus nahezu jedem Winkel der Erde erstanden werden. Hier sind preislich keine Grenzen nach oben gesetzt. Und in den „Schmuddelecken“ des Internets tauchen die selben hochwertigen Ausgaben deutlich günstiger auf. Allerdings muss man sich meist viel Mühe geben, um hier zwischen legalen und illegalen Inhalten zu unterscheiden.

 

Bequem ist der Download jedenfalls alle mal. Und das was früher Schränke oder zumindest Schubfächer füllte, passt heute locker auf Tabletts oder eBook-Reader, ist damit wesentlich leichter zu transportieren, zu sortieren und zu durchsuchen.

Und so fällt es leicht, wenn man sein Lieblingslied im Radio hört, sich kurzerhand einmal die Noten herunter zu laden und sofort ans Klavier zu setzen, um den Song nach zu spielen. Beim Download von hallelujah klaviernoten muss sich Rufus Wainright dann auf alle Fälle eher Gedanken um die Urheberrechte machen als man selbst.